Aus der Schulchronik
Die Marmortafel am Eingang
"Mögen aus dieser Stätte der Erziehung und des Unterrichtes sittlich gefestigte, aufrechte und lebenstüchtige Menschen hervorgehen, die durch ihr späteres Wirken zur Ehre unserer Heimat und zum Wohle des ganzen Volkes ihre Dankesschuld abtragen.“
Das Schulgebäude
Das in seinem Baustil charakteristische Schulgebäude ist Ortsbild-prägend. Es ist ein Wahrzeichen von Bischofshofen.
Der Bau der Schule
Im Jahre 1919 wurde in Bischofshofen eine dreiklassige Bürgerschule eröffnet. Es gab kein eigenes Gebäude, deshalb wurden die Klassen in der Volksschule in der Gasteinerstraße untergebracht. Das war nur eine Notlösung. Der Wunsch nach einer neuen Schule, einer vierklassigen Hauptschule wurde immer lauter.
Zu Beginn des Jahres 1928 fand unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Franz Moßhammer in Anwesenheit von Schul- und Bauexperten eine diesbezügliche Beratung statt, bei der schließlich die Entscheidung zugunsten eines Neubaues fiel.
Kurz darauf wurde von der Gemeindevertretung der Hauptschul-Neubau beschlossen und die Ausarbeitung eines Projektes in Auftrag gegeben. Ein ca. 8000 m2 großes Baugrundstück wurde vom Falschebengutbesitzer um 40.000 Schilling erworben.
Schwierigkeiten bei der Finanzierung
Die Kosten waren höher als ursprünglich angenommen, auch der Landeszuschuss fiel geringer aus als erwartet. Der musste ein Darlehen in der Höhe von 500.000 Schilling aufgenommen werden. Zusätzlich wurde ein beträchtlicher Zuschlag zur Mietzinssteuer als eine auf 20 Jahre befristete besondere Schulumlage beschlossen.
Baubeginn
Der Spatenstich fand am 6. August 1928 statt. Der Bau wurde nach den Plänen des Architekten Baurat Paul Geppert durch Baumeister Reinhardt und einheimischen Firmen ausgeführt. Bis zum Winter 1928 war der Rohbau unter Dach. Die Schule konnte bereits am 14. September 1929 vollendet werden.
Die Gesamtkosten betrugen 686.400 Schilling.
Weihe und Eröffnung
Nach der Weihe durch Herrn Pfarrer Alois Auer wurde das neue Hauptschulgebäude am 25. September 1929 mit 7 Knaben- und 5 Mädchenklassen bezogen. Die offizielle Eröffnung und Besichtigung fand am 31. Oktober 1929 statt. Einhellige Anerkennung zollte man der Gemeinde Bischofshofen für das gelungene Werk. Noch heute, nach über 80 Jahren, wird bewundert, welchem Weitblick die Schule seinerzeit geplant und funktionell gestaltet worden ist.
Die Entwicklung der Schule
Leider ist die alte Schulchronik im Zuge der Einquartierungen der Besatzungsstreitkräfte nach dem
2. Weltkrieg abhanden gekommen. Einige Zahlen sollen aber die Entwicklung der Schule verdeutlichen:
1930:
12 Klassen mit 405 Schülern
1952:
18 Klassen mit 636 Schülern
(343 Knaben und 293 Mädchen, Maximalstand).
1966/67:
9 Klassen mit 299 Schülern
Teilung der Schule
Die Ursache für diesen Rückgang lag in einer schulbehördlichen Entscheidung:
Mit Wirkung vom 1.1.1966 wurde die Schule, die seit ihrer Eröffnung mit Knaben-und Mädchenklassen geführt worden war, in eine Knabenhauptschule und eine Mädchenhauptschule mit getrennter Schulleitung geteilt. Bis zur Fertigstellung der neu zu errichtenden Mädchenhauptschule (der späteren Hermann-Wielandner-Hauptschule) verblieb diese neugeschaffene Schule in unserem Schulgebäude.
Koedukation
Die koedukative Führung setzte mit Schuljahrsbeginn 1974/75 in den 1. Klassen beider Hauptschulen ein. An beiden Schulen wurden - so wie früher - Knaben und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Damit war aber die Schulbezeichnung „Knabenhauptschule“ bzw. „Mädchenhauptschule“ sinnlos geworden. Einem Antrag der Gemeindevorstehung entsprechend, wurden die beiden Hauptschulen mit Wirkung vom 3. Juni 1976 auf die Namen von zwei überaus verdienten Bischofshofener Bürgermeistern - Franz Moßhammer und Hermann Wielandner umbenannt.
Sanierung
Da das Gebäude nach beinahe 60 Jahren in vielen Bereichen mehr als erneuerungsbedürftig geworden war, entschlos sich die Gemeindevertretung unter Vorsitz von Bgm. Josef Kert im Jahre 1985 zu einer umfassenden Generalsanierung .
Diese umfasste sowohl das Haus als auch die Außenanlagen (Schulhof und Sportplatz). In acht Jahresetappen wurde der gesamte Schulkomplex mit einem Kostenaufwand von rund 35 Millionen S von Grund auf renoviert.
Heute entspricht das Gebäude im Wesentlichen wieder den Erfordernissen und Ansprüchen unserer Zeit. Es wird einem modernen, praxisorientierten und auf die Interessen der Schüler bezogenen Unterricht gerecht.
Die Direktoren der Schule:
1929 - 1933 HD Karl Schlein
1933 - 1938 HD Josef Fasching
1938 - 1960 HD OSR Josef Malirsch
1960 - 1974 HD OSR Alfred Öttl
1975 HOL Peter Niederreiter (betraut)
1975 - 1985 HD OSR Hubert Fischer
1985 - 2000 HD OSR Ernst Gogl
2000 - 2012 HD Wolfgang Haussteiner
ab 2012 HD Feige Georg
(OSR Hubert Fischer)